Wenn sich Unternehmen für eine Webagentur entscheiden, wird eine zentrale Frage oft zu wenig beachtet: In welchem Vertragsverhältnis arbeitet man eigentlich zusammen? Die Art des Vertrags hat jedoch grosse Auswirkungen auf den Projektverlauf, die Flexibilität und die Kosten.
Werkvertrag: Klare Leistung, klarer Preis
Wird nichts anderes vereinbart, gelten Webprojekte in der Schweiz in der Regel als Werkverträge. Das bedeutet:
- Die Agentur schuldet ein definiertes Ergebnis, zum Beispiel eine funktionierende Website gemäss vorheriger Absprache.
- Der Kunde schuldet eine Entschädigung für die Erstellung dieses Werks.
Ein Werkvertrag macht besonders dann Sinn, wenn
- der Kunde genau weiss, was er will,
- bereits Inhalte, Struktur und Marketingstrategie vorliegen,
- und die Anforderungen klar und abschliessend definiert werden können.
Allfällige Änderungen während der Umsetzung müssen neu offeriert und separat beauftragt werden.
Auftragsbasis: Flexibilität für dynamische Projekte
Bei agilen oder sich entwickelnden Projekten ist ein Werkvertrag oft hinderlich. Ständige Neuofferten erzeugen Mehraufwand und verzögern die Umsetzung.
In solchen Fällen ist eine Zusammenarbeit auf Auftragsbasis empfehlenswert. Dabei wird nicht ein fixes Werk geliefert, sondern es wird laufend nach Bedarf gearbeitet. Wichtig ist hier die klare Regelung, in welchen Intervallen abgerechnet wird – zum Beispiel monatlich.
Unsere Erfahrung zeigt: Bei längerfristiger Zusammenarbeit auf Auftragsbasis hat sich eine monatliche Rapportierung und Abrechnung bewährt.
Werkvertrag vs. Auftragsbasis im Vergleich
Werkvertrag vs. Auftragsbasis im Vergleich
Kriterium | Werkvertrag | Auftragsbasis |
---|---|---|
Zieldefinition | Klare Zielvorgabe / definiertes Ergebnis | Flexibel, entwicklungsbegleitend |
Kostenkontrolle | Fixpreis möglich | Laufende Abrechnung nach Aufwand |
Änderungswünsche | Müssen neu offeriert werden | Können flexibel umgesetzt werden |
Projektform | Ideal bei statischen Projekten mit klarer Vision | Ideal bei agilen, kreativen oder komplexen Projekten |
Verwaltungsaufwand | Höher bei Änderungen | Tiefer, da keine Neuofferten nötig sind |
Risiko | Falsche Annahmen im Voraus führen zu Mehrkosten und Konflikten. Vertrag kann meist nur schwer angepasst oder gekündigt werden. | Zusammenarbeit kann laufend angepasst oder auch kurzfristig beendet werden. |
Fazit: Die richtige Vertragsform bewusst wählen
Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber, welche Vertragsart für Ihr Projekt sinnvoll ist – Werkvertrag, Auftragsbasis oder eine Kombination aus beiden. Wichtig ist vor allem eine klare Kommunikation und ein transparentes Verständnis auf beiden Seiten.
Wenn Erwartungen, Arbeitsweise und Abrechnungsmodell von Anfang an offen besprochen werden, entstehen weniger Missverständnisse – und beide Seiten profitieren von einer erfolgreichen und fairen Zusammenarbeit.